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Ist Glück messbar?

Glück messen, geht das? Und ob, sagt Dr. Kai Ludwigs, der Direktor der Düsseldorfer Happiness Research Organisation. Gemeinsam mit dem Informatiker Stephan Erdtmann hat der 30-jährige Wirtschaftswissenschaftler und Psychologe die App „Happiness Analyzer“ entwickelt, die weltweit von Universitäten und Unternehmen für Forschungszwecke genutzt wird. Doch was hat es mit dem subjektiven Glücksempfinden und dem wissenschaftlich messbaren Glück auf sich? Dr. Ludwigs beantwortet unsere Fragen.

Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe dafür, dass die Glücksforschung zu einem derartigen Trendthema geworden ist?

In gewisser Weise hat dies mit der Maslowschen Bedürfnispyramide des Menschen zu tun. Unsere Grundbedürfnisse sind heutzutage mehr als gestillt, im Grunde geht es uns allen sehr gut, insbesondere auch ökonomisch. Umso mehr spielt in unserer Gesellschaft das Ziel der Selbstverwirklichung eine zunehmend große Rolle. Insofern freut mich natürlich das stark wachsende Interesse an der Glücksforschung, wobei wir auch die negativen Phänomene unserer Zeit nicht verschweigen sollten, etwa die weiter steigenden Burnout- und Depressionsraten. Viele Menschen, die sich unter Dauerstress und Druck fühlen, gehen heute vielleicht nicht direkt zum Psychologen, sondern versuchen sich mit Glücksliteratur und Ähnlichem selbst zu helfen.

 

Aber wie vielversprechend ist diese Form der Eigenbehandlung?

Zumindest ist dies höchst fragwürdig. Unter anderem auch weil der Bedarf augenscheinlich wächst, gibt es heute eine Vielzahl an Ratgeberbüchern und Apps, die häufig ein Allheilmittel versprechen, das es natürlich gar nicht geben kann. Enttäuschungen und Frust sind damit vorprogrammiert.

 

Was kann jeder stattdessen tun, um das persönliche Glück zu steigern?

Ich kann vor allem selbst damit anfangen, mich immer wieder zu fragen – wie glücklich bin ich überhaupt, was macht mich glücklich, in welchen Situationen geht es mir gut? Das ist eine gute Basis, um im nächsten Schritt zu überlegen, wo der individuelle Hebel für mehr Lebens-Zufriedenheit sitzt. Was muss ich vielleicht in meinem Leben verändern, an meinem eigenen Verhalten, am Arbeitsplatz, in der Partnerschaft? Denn klar ist: Pauschallösungen gibt es nicht, jeder kann und sollte sein persönliches Glück finden.

 

Wie kam es dazu, dass Sie das Glück und damit verbunden Ihre Glücks-App zum Beruf gemacht haben?

Ich habe mich schon im Studium sehr für das Thema mentale Fitness interessiert. Warum schwankt das Glücksempfinden nicht nur von Person zu Person, sondern auch von Moment zu Moment? Diese Frage hat mich sehr fasziniert. Die Idee, eine App zur Glücksmessung zu programmieren, entstand schon während des Studiums, da es in diesem Forschungsbereich offenkundig eine Lücke gab. 2014 haben wir das Institut gegründet, parallel habe ich meine Promotion abgeschlossen, und die App hat international schnell Beachtung gefunden. Sicherlich hat dies damit zu tun, dass die App-basierte Forschung noch eine sehr junge Disziplin ist. Wir waren augenscheinlich zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Idee zur Stelle – oder anders gesagt: Wir hatten einfach viel Glück!

 

Was macht Ihre App genau?

Streng genommen ist es viel mehr als eine App. Wir haben sozusagen einen Rahmen entwickelt, den Universitäten und auch Unternehmen nach eigenem Bedarf anpassen können, um allgemein in der Bevölkerung oder auch gezielt in der eigenen Belegschaft Glücksstudien durchführen zu können. Aus unserer Plattform sind somit mittlerweile über 50 Forschungsapps entstanden, maßgeschneidert für Universitäten wie Cambridge oder Oxford oder auch für führende, internationale Konzerne. Unser Ziel ist es, mit wissenschaftlichen Methoden herauszufinden, was nachweisbar dazu beiträgt, dass ein Mensch glücklicher wird.

 

Können Sie aus den verschiedenen Projekten so etwas wie eine Glücksformel ableiten?

Nicht im Sinne einer Gebrauchsanleitung, die für alle Menschen taugt. Sich glücklich zu fühlen, ist stets etwas hoch Individuelles. Dennoch haben wir bestimmte Muster und Verhaltensweisen erkannt. So haben wir zum Beispiel festgestellt, dass es bereits einen positiven Effekt auf uns hat, wenn wir uns überhaupt bewusst mit der Frage befassen, was uns im Alltag oder im Job zufrieden macht. Wer etwa ein Glückstagebuch führt, ob auf Papier oder digital, wird schnell wiederkehrende Muster erkennen. Und wer weiß, was einem nicht guttut, kann und sollte dies ändern! So einfach, oder manchmal auch kompliziert, ist der Weg zum eigenen Glück.

 

Warum nutzen Unternehmen Ihre App?

In Zeiten des Fachkräftemangels ist es entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens, gute Mitarbeiter zu finden, zu halten und sie durch ein geeignetes Umfeld zufrieden und motiviert zu stimmen. Mitarbeiterbefragungen werden daher vielfach als Mittel genutzt, um interne Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen. Oft zeigt sich dabei: Wertschätzung ist das A und O, mitunter wichtiger als die nächste Gehaltserhöhung. Aber auch Themen wie flexible Arbeitszeiten, Vereinbarkeit von Beruf und Familie und mehr Freizeitmöglichkeiten werden immer wieder als Glücksbringer am Arbeitsplatz genannt.

 

Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Was macht Sie glücklich?

In allererster Linie meine Familie, meine Frau und meine einjährige Tochter. Glücklich bin ich zudem, wenn ich den Eindruck habe, dass ich etwas Sinnvolles mache und mein Potential zielgerichtet nutze. Das Gefühl, sich sowohl privat als auch beruflich in einer guten Balance zu befinden, ist der Schlüssel zum individuellen Glück für mich.

 

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Über den Kolumnenautor

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Oliver Schönfeld

Was ist eigentlich Glück? Ist es ein subjektives Gefühl oder lässt sich Glück objektiv messen? Hat Glück etwas mit Geld zu tun, zum Beispiel mit einem Lotteriegewinn? Denken Menschen in anderen Ländern ähnlich? Dieser und ähnlichen Fragen geht der Kolumnist Oliver Schönfeld jede Woche an dieser Stelle nach. Dabei nimmt er auch die Eurojackpot-Welt unter die Lupe und berichtet hautnah über aktuelle Themen, Trends und Kuriositäten.

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Axel Weber

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