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Das Glück aus dem Smartphone

Ein Luxus-Artikel und Statussymbol – oder eine der Hauptursachen für den Dauerstress heutzutage? Beim Smartphone scheiden sich die Geister. Der Österreicher Christoph Schnedlitz will uns per App glücklicher machen. Wie soll das funktionieren? Das erklärt er im Interview.

Herr Schnedlitz, lässt sich Glück wirklich üben und lernen?

In jedem Fall! Aus meiner Sicht ist Glücksempfinden so etwas wie ein Muskel, den wir trainieren können – und auch regelmäßig trainieren sollten. Auf diese Weise können wir zufriedener werden und unser Leben verbessern. Mit wissenschaftlichem Hintergrund und Neurowissenschaftlern im Team arbeiten wir daran, für jeden ein passendes Trainingsprogramm anbieten zu können.

 

Wie kam es denn zur Glücks-App?

Das geht zurück bis ins Jahr 2011. Bald nach dem Studium hatte ich im Grunde schon fast alle meine beruflichen Ziele erreicht. Ich war erfolgreich, konnte in Indien Auslandserfahrung sammeln und Projekte wie den Aufbau einer neuen Fabrik verantworten. Und dennoch ließ mich das Erreichen dieser Ziele immer wieder mit einem leeren Gefühl zurück.

Ich fragte mich, warum ich eigentlich nicht glücklicher bin, und begann, mich mit Wissenschaften und Daten rund um dieses Thema zu beschäftigen. Bis dahin wusste ich gar nicht, dass es so etwas wie Glücksforschung überhaupt gibt. Durch die intensive Beschäftigung fand ich zu einer Methode, die für mich selbst sehr gut funktionierte. Freunde ermunterten mich, diese Erkenntnisse mit anderen zu teilen. Bis zur App dauerte es dann allerdings nochmals gut fünf Jahre.

 

Es gibt nicht wenige, die sagen, dass gerade Smartphones wesentlich zum Gefühl des Ständig-gehetzt-Seins und der Unzufriedenheit beitragen. Ist es dann nicht paradox, dass ausgerechnet eine App auf dem Smartphone uns glücklicher machen soll?

Ja und nein. Das Smartphone bietet uns nun einmal alle Möglichkeiten. Wie wir diese nutzen, liegt allerdings in unserer Verantwortung. Ganz klar gibt es den Versuch durch Smartphone-Hersteller und soziale Medien, die Sucht nach sozialer Anerkennung und das Gefühl des Ständig-online-sein-Müssens weiter anzuheizen. So zielen beispielsweise soziale Medien direkt auf das Dopamin-Zentrum in unserem Gehirn.

Die Alternative dazu ist es, nicht permanent den eigenen sozialen Status zu kontrollieren, sondern sich stattdessen besser mit sich selbst zu beschäftigen – auch per Smartphone. Daher beinhaltet die App keine Likes oder das Vernetzen mit unbekannten Menschen. Das eigentliche Glück findet genau genommen auch nicht in der App statt, sondern mit ihr. In Form besonderer Momente, an die wir uns mit Hilfe des Smartphones immer wieder erinnern können.

 

Wie genau kann ich so mein Glück und meine Zufriedenheit steigern?

Zentrale Bedeutung hat das digitale Glückstagebuch, das der Benutzer auf dem Smartphone führen kann. Das bewirkt ein Fokussieren auf das, was wirklich zählt. Was ist das Beste, was heute passiert ist? Mit dieser Frage schaffen wir es, die gedankliche Richtung auf kleine, positive Dinge zu richten und die Wahrnehmung dafür zu schärfen.

 

Gibt es Glückstagebücher nicht schon länger?

Ja, allerdings ausschließlich in Buchform. Mit der Technologie des Smartphones hingegen ist es möglich, durch die eigene Vergangenheit die Gegenwart zu verbessern. In regelmäßigen Abständen erinnert die App automatisch an schöne Momente. Zum Beispiel als Morning-Boost, um gut in den Tag zu starten, oder auch mit einem kurzen Flashback, um uns vor einem Vorstellungsgespräch oder einer wichtigen Präsentation die Nervosität zu nehmen. Beim Erinnern werden in unserem Gehirn ähnliche Neuronen aktiviert wie damals, als wir diesen Moment erlebten. So werden aus den digitalen Erinnerungen positive Emotionen. Eine Studie etwa der Westminister University zeigt, dass diese Methode wirksamer ist als ein physisches Tagebuch.

 

Wenn man Sie nach den fünf wichtigsten Tipps für mehr Glück fragt, was würden Sie antworten?

  1. Glück ist ein Muskel, den man trainieren kann. Heute ist wissenschaftlich bekannt, dass die Genetik unser Glücksempfinden zu 50 % beeinflusst, unsere Umwelt zu 10 %. Unsere eigene Einstellung hingegen macht 40 % aus. Das Glas ist zum Glück also zu mindestens 40 % voll!
  2. Kleine Momente sind wichtiger fürs Glück als große Momente. Elementar ist es, unsere Achtsamkeit für diese kleinen Glücksmomente zu üben, zu pflegen und diese Augenblicke bewusster wahrzunehmen – das schafft ein ganz neues Lebensgefühl!
  3. Geld spielt für unser Glück eine eher untergeordnete Rolle. Einen Zusammenhang zwischen einem höheren Einkommen und unserem Glück gibt es durchaus, er schwindet aber mit dem Wachstum des Einkommens.
  4. Gute Beziehungen, Freundschaften, ihre Anzahl und ihre Qualität sind sehr wichtig für uns. Ein Tipp: Wenn Sie sich selbst nicht wohlfühlen, machen Sie einem Freund oder einer Freundin ein Kompliment – und es wird Ihnen auch selbst gleich viel besser gehen!
  5. Der Faktor Arbeit beeinflusst unser Glück entscheidend – solange es sich um eine sinnstiftende und befriedigende Tätigkeit handelt. Eine große Rolle spielt dabei das lebenslange Lernen. Denn Glück ist kein Endziel der Evolution, sondern so etwas wie eine Belohnung fürs Lernen.

 

Zur Person

Christoph Schnedlitz hat im 2017 gemeinsam mit Jan Hrub in Wien die hiMoment GmbH gegründet. 2018 startete die – in vielen Funktionalitäten kostenfreie – Glücks-App, die heute über 60.000 User hat.

 

Über den Kolumnenautor

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Oliver Schönfeld

Was ist eigentlich Glück? Ist es ein subjektives Gefühl oder lässt sich Glück objektiv messen? Hat Glück etwas mit Geld zu tun, zum Beispiel mit einem Lotteriegewinn? Denken Menschen in anderen Ländern ähnlich? Dieser und ähnlichen Fragen geht der Kolumnist Oliver Schönfeld jede Woche an dieser Stelle nach. Dabei nimmt er auch die Eurojackpot-Welt unter die Lupe und berichtet hautnah über aktuelle Themen, Trends und Kuriositäten.

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Axel Weber

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