Wenn Kunst zum millionenschweren Hobby wird
Was Kunst ist, liegt bekanntlich allein im Auge des Betrachters. Doch die Jagd nach genialen Ideen treibt bisweilen skurrile Blüten – ein Luxushobby, das Sammlern viele Millionen wert ist.
Wie viel würden Sie für eine einzelne, verzehrreife Banane ausgeben? 25 bis 30 Cent vielleicht? Kunstkenner legen gerne auch mal 6,2 Millionen Dollar auf den Tisch. Vorausgesetzt, der Konzeptkünstler Maurizio Cattelan hat das Obst mit einem Stück Klebeband an der Wand befestigt. Denn dieses Kunstwerk, vom New Yorker Auktionshaus Sotheby’s selbst als „berüchtigtste Banane der Welt“ bezeichnet, sorgt mit ihrem millionenschweren Versteigerungserlös aktuell weltweit für Schlagzeilen.
Eine Banane, die Millionen wert ist
Beim Käufer handelt es sich dem Vernehmen nach um einen Krypto-Unternehmer. Er ließ sich das vitaminreiche, süße Kunstwerk bereits schmecken. Vorsorglich hat der Künstler direkt eine Anleitung mitgeliefert, wie die Banane an der Wand alle zwei bis drei Tage gegen ein frisches Exemplar zu ersetzen ist. Das Klebeobst trägt übrigens den Titel „Comedian“ – vielleicht ein Hinweis darauf, dass sich Maurizio Cattelan auf diese Weise über die hysterische Kunstwelt lustig machen will? Schon vor Jahren provozierte er mit einer Kloschlüssel aus purem Gold, die prompt im New Yorker Guggenheim Museum ausgestellt wurde.
Ist das Kunst – oder kann das weg?
Kunst ist eben das, was für Kunst gehalten wird. Und wer das nicht versteht, hat womöglich einfach keine Ahnung. Immerhin heizt die Suche nach teuren und seltenen Stücken, die in Zukunft weiter an Wert gewinnen könnten, den Kunstmarkt permanent an. Und die Nachfrage regelt am Ende auch hier den Preis.
Minimalistisch, aber teuer
Wenn Sie dabei mitmischen wollen, haben Sie am Nikolaustag die Gelegenheit dazu. Das deutsche Auktionshaus Ketterer ruft ein seltenes Werk des Amerikaners Robert Ryman zur Versteigerung auf. Die Besonderheit: Das Bild aus dem Jahr 1970 ist komplett weiß –inklusivem weißem Rahmen. Unter Kennern gilt Ryman als wichtiger Vertreter der „Minimal Art“. Daran besteht mit Blick auf die komplett farblose Arbeit wohl kein Zweifel mehr. Der geschätzte Kaufpreis liegt bei beachtlichen 1 bis 1,5 Millionen Euro.
Angesichts dieser Summen erscheint es mithin verlockend, selbst ins Kunstgeschäft einzusteigen. Zum Beispiel mit der Serienproduktion von Klebebananen? Mit dem Maximalgewinn von 120 Millionen Euro im Eurojackpot zum Beispiel könnten Sie locker 60.000 Tonnen der Südfrüchte erwerben und mit etwas Klebeband veredeln. Jedoch: Bei einer derartigen Schwemme dürften die Preise am Kunstmarkt bald kollabieren. Da fallen Ihnen bestimmt viel schönere und sinnvollere Wünsche ein, die Sie sich mit einem Millionengewinn erfüllen würden.
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Über den Kolumnenautor
Oliver Schönfeld
Was ist eigentlich Glück? Ist es ein subjektives Gefühl oder lässt sich Glück objektiv messen? Hat Glück etwas mit Geld zu tun, zum Beispiel mit einem Lotteriegewinn? Denken Menschen in anderen Ländern ähnlich? Dieser und ähnlichen Fragen geht der Kolumnist Oliver Schönfeld jede Woche an dieser Stelle nach. Dabei nimmt er auch die Eurojackpot-Welt unter die Lupe und berichtet hautnah über aktuelle Themen, Trends und Kuriositäten.