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Wenn das Denken dem Glück im Weg steht

Für unser Glück sind wir selbst verantwortlich – mit unserer Einstellung zum Leben, unserem Handeln und vielen tagtäglichen Entscheidungen. Das sagt der österreichische Glücksforscher Manfred Rauchensteiner. Im Interview skizziert er seine Empfehlungen für mehr Lebensglück.

Herr Rauchensteiner, wie kann uns Glück gelingen?

Manfred Rauchensteiner: Es ist auf jeden Fall von Vorteil, eine geeignete persönliche Haltung einzunehmen – auch wenn der Verstand oft Einwände hat. Das gelingt, wenn wir tatsächlich bereit sind, Verantwortung für die eigenen Gefühle, Gedanken und Handlungen zu übernehmen. Vor allem auch dafür, wie wir auf Umstände, Situationen und Menschen reagieren und wie wir diese beurteilen. Die eigene Gefühlswelt reagiert immer und sofort auf Gedanken und Worte. Die Kunst besteht darin, möglichst schnell Lösungen zu finden, wie aus einem unangenehmen Gefühl wieder ein angenehmes und ruhiges oder sogar freudiges Gefühl werden kann.

Sie sagen: „Glück kann man lernen“. Haben Sie Tipps und Übungen, die uns dabei helfen, glücklicher zu werden?

Manfred Rauchensteiner: Tipps und Übungen, die für jeden passen, gibt es nicht! Doch aufgrund meiner langjährigen Erfahrung und Forschung kann ich gerne ein paar Fragen empfehlen, die wir uns immer wieder stellen können:

  • Was für ein Mensch möchte ich sein?
  • Wie möchte ich mich und andere Lebewesen behandeln?
  • Was würde ich tun oder sagen, wenn ich keine Angst hätte? (Angst vor Verletzung, Zurückweisung, dass ich nicht gut genug bin, nicht gemocht werde, etc.)
  • Wie würde die „beste Version“ von mir jetzt handeln?

Unterstützend sind folgende Faktoren von Bedeutung:

  • Zeit für dich selbst nehmen: immer wieder Zeit allein verbringen, dabei die eigenen Gedanken beobachten.
  • Liebevoll mit dir umgehen: möglichst viel von dem auslassen, was dir nicht guttut.
  • Zeit in unangenehmen Gefühlen möglichst kurz halten.
  • Spaziergänge und Verweilen in der Natur.
  • Dinge unternehmen, die Freude und Spaß bereiten.

In ihrem Buch schreiben Sie „Dein Herz weiß mehr als dein Verstand“. Bedeutet das, dass wir mit unserem Denken dem eigenen Glück im Wege stehen?

Manfred Rauchensteiner: In jedem Fall! Wenn es uns gerade „nicht gut geht“, liegt es meist daran, dass wir eine Realität in unserem Leben gerne anders haben wollen, als sie ist! Doch das Leben ist immer so, wie es gerade ist – egal, ob mir das nun passt oder nicht. Das Herz ist nicht nur unsere Lebenspumpe, sondern auch unser empfindsamstes Organ. Es reagiert sofort auf Störungen unserer obersten Grundbedürfnisse: dem Bedürfnis nach Freiheit und Autonomie und dem Bedürfnis nach Verbundenheit. Deshalb spüren wir diese Gefühle meist heftig in der Brustgegend.

Viele Menschen haben den Eindruck, dass die heutige Gesellschaft zu stark von Leistungsdruck, Konkurrenz, von zu viel Egoismus und zu wenig Miteinander geprägt ist. Würden Sie dieser Diagnose zustimmen – und welche Folgen hat das für unser Glücksempfinden?

Manfred Rauchensteiner: Ja, ich beobachte das Gleiche! Doch in meiner Arbeit versuche ich Menschen dabei zu unterstützen, diese Denkfehler zu beheben. Die sogenannte Gesellschaft ist eine Vielzahl individueller Personen – alle mit ihrer einzigartigen Vergangenheit, ihren Meinungen und Vorstellungen. Wir sollten uns bewusst machen: Niemand kann in mir selbst Stress, Ärger, Wut, Angst, Trauer erzeugen! Ich mache das allein! Deshalb ist es Zeit, dafür auch die Verantwortung zu übernehmen. Der Druck ist in mir selbst, ich entscheide mich für Konkurrenz, für Egoismus oder Miteinander. Wir alle sind viel mächtiger, als wir vielleicht bis jetzt glauben.

Kann uns Geld glücklich machen – oder das, was wir mit dem Geld machen?

Manfred Rauchensteiner: Kein Zweifel, Geld ist eine Energieform. Viele Menschen glauben, dass das Anhäufen von Dingen glücklich machen kann. Ich nenne das gerne kurzfristige, oft scheinbare Glückskicks. Für das tatsächliche Glücklichsein sind sie jedoch nicht von Bedeutung. Glücklichsein ist ein innerer Prozess, es ist die Fähigkeit, aus einem inkohärenten Zustand wieder in einen kohärenten Zustand zu wechseln, sprich: aus der inneren Unruhe wieder in Ruhe oder Freude zu kommen.

Zum Schluss: Was macht Sie persönlich glücklich? 

Manfred Rauchensteiner: Zu merken, dass ich es immer besser hinbekomme, ein friedliches und freudvolles Leben zu führen, immer mehr in die eigene Gestaltung meines Lebens eingreife und mir durch nichts die Lernfreude vermiesen lasse. Immer, wenn ich in das Gefühl komme, ein Gebender zu sein, dass ich andere Menschen unterstützen und ihre Potenziale erkennen kann. Achtsam mit mir und anderen umzugehen und das Geschenk dieses Lebens täglich zu erkennen. Ein bedingungsloses Interesse an der Entfaltung und Entstehung eines gelungenen Lebens – und ja, ab und zu ein Gläschen Bier ;-).

 

Zur Person

Manfred Rauchensteiner ist ausgebildeter Emotionstrainer, Glücksforscher und Buchautor („Glücklich leben – Dein Herz weiß mehr als dein Verstand“) und hält zahlreiche Seminare und Einzeltrainings zu seinen Schwerpunktthemen. www.rauchensteiner.at

Über den Kolumnenautor

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Oliver Schönfeld

Was ist eigentlich Glück? Ist es ein subjektives Gefühl oder lässt sich Glück objektiv messen? Hat Glück etwas mit Geld zu tun, zum Beispiel mit einem Lotteriegewinn? Denken Menschen in anderen Ländern ähnlich? Dieser und ähnlichen Fragen geht der Kolumnist Oliver Schönfeld jede Woche an dieser Stelle nach. Dabei nimmt er auch die Eurojackpot-Welt unter die Lupe und berichtet hautnah über aktuelle Themen, Trends und Kuriositäten.

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Axel Weber

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