Schlange stehen zum Glück
Ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch im Bett, ein weiteres im Job – und das letzte Drittel geht gefühlt für lästiges Schlangestehen vor Supermarktkassen drauf. Wohl jeder hat sich schon über die vergeudete Lebenszeit beim Warten geärgert. Doch ein Happy End ist nicht ausgeschlossen! Davon kann jetzt ein frischgebackener Lotterie-Millionär aus Großbritannien berichten.
Was schiefgehen kann, das geht auch schief. Nirgends wird „Murphy’s Law“ so regelmäßig bestätigt wie beim unnützen Warten. Natürlich wandert jedes Mal die Schlange nebenan viel schneller voran als die eigene. Und wenn endlich unsere Einkäufe auf dem Band liegen, versagt der Scanner an der Kasse – wir dürfen uns zwei Reihen weiter von Neuem anstellen. Schlange stehen nervt. Und kostet erstaunlich viel Zeit. Über 57.000 Jahre verbringen alle Bundesbürger mit dem Warten am Kassenband. Und zwar jedes Jahr! Das ist Europarekord, wie vor zwei Jahren eine umfassende Studie ergeben hat.
Andere Nationen sind da weitaus geduldiger. Ein Vorbild vor der Supermarktkasse, beim Einsteigen in den Zug oder auch im Stau könnten uns die Briten sein. Wer einmal erlebt hat, wie höflich und geduldig auf der Insel das Warten förmlich zelebriert wird, würde sich etwas mehr Langmut auch für unsereins wünschen.
Keine Überraschung kann es daher sein, dass sich ausgerechnet in Großbritannien eine besondere Glücksgeschichte ereignet hat. Der Engländer Arron Walshaw ist nun um umgerechnet 1,1 Millionen Euro reicher – nur weil ihm eine andere Kundin an der Kasse den Vortritt gelassen hat. „Sie muss gesehen haben, dass ich es eilig hatte, und bestand darauf, dass ich vorging“, wird der Stuckateur von der BBC zitiert. Ohne diese Höflichkeit, so ist sich der Neu-Millionär sicher, hätte er womöglich sein Los mit den richtigen Glückszahlen nicht mehr rechtzeitig abgeben können.
Umso größer war natürlich der Jubel über den Geldsegen, der nun eine zweite Glücksgeschichte ermöglicht. Endlich können der 32-Jährige und seine 23-jährige Verlobte die Traumhochzeit planen, die sie sich schon lange wünschen. Bei aller Freude vergisst der selbstständige Handwerker aber nicht, wem er – zumindest zu Teilen – sein Glück zu verdanken hat: Die Frau, die ihn an der Kasse vorbeiließ, würde er zu gerne wiedertreffen und sich bei ihr bedanken…
Wenn Sie also in den nächsten Tagen mal wieder in einer Schlange stehen, die sich gar nicht bewegen will – lassen Sie doch einfach mal jemand anderem den Vortritt! Womöglich bedankt sich das Schicksal für diese Höflichkeit später, vielleicht sogar mit den zehn Millionen im Eurojackpot!
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Über den Kolumnenautor
Oliver Schönfeld
Was ist eigentlich Glück? Ist es ein subjektives Gefühl oder lässt sich Glück objektiv messen? Hat Glück etwas mit Geld zu tun, zum Beispiel mit einem Lotteriegewinn? Denken Menschen in anderen Ländern ähnlich? Dieser und ähnlichen Fragen geht der Kolumnist Oliver Schönfeld jede Woche an dieser Stelle nach. Dabei nimmt er auch die Eurojackpot-Welt unter die Lupe und berichtet hautnah über aktuelle Themen, Trends und Kuriositäten.