Pfote drauf: Würden Sie Ihr Glück mit dem Haustier teilen?
Wir gehen mit ihnen durch dick und dünn, für viele sind sie vollwertige Familienmitglieder: Die Menschen in Deutschland lieben ihre gut 34,3 Millionen Haustiere. Doch würden Sie so weit gehen und mit Ihrer Fellnase sogar einen Eurojackpot-Gewinn teilen?
Dass Lotteriegewinner nach einem Haupttreffer ihre Tierliebe auch finanziell unter Beweis stellen, dürfte häufiger passieren. So machte im März dieses Jahres ein Mann aus Massachusetts (USA) Schlagzeilen: Er gab bekannt, dass er einen Großteil seines Gewinns von 4 Millionen US-Dollar an eine Tierschutzorganisation spenden möchte. So weit, so gut.
Ein Gewinn und die Folgen
Aber haben Haustiere, mit denen wir Tisch, Abendessen und bisweilen das Bett teilen, Anspruch auf eine direkte Gewinnbeteiligung? Rechtlich mit Sicherheit nicht. Und moralisch? Die Diskussion um diese tierisch-ethische Frage ist seit einigen Wochen auf der Social-Media-Plattform Reddit entbrannt. Eine Userin, die sich dort selbst Trixxi nennt, berichtet von ihrem 50.000-Dollar-Gewinn – und davon, dass es darüber zum familiären Zoff gekommen ist.
Eigenes Treuhandkonto für den Hund?
Die ganze Geschichte: Trixxis Freund, in den Posts Baxter genannt, besteht darauf, dass dem Golden Retriever der beiden ein eigener Anteil des Lotteriegeldes zusteht. Dafür will er sogar ein notariell bestätigtes Treuhandkonto einrichten. Schließlich habe ihm Trixxi dies schon vor Jahren versprochen, als sich die beiden über einen möglichen Gewinn unterhielten. Sie wiederum macht deutlich, dass dies nur ein Scherz gewesen sei. Das neue Hundebett und die teuren Leckerlis, die sie direkt vom Gewinn gekauft habe, müssten reichen. Nun allerdings hängt der Haussegen so schief, dass sogar eine Trennung im Raum steht. Da fragt sich der neugierige Leser: Bei wem wird der Golden Retriever in Zukunft leben?
Ob sich dieses Drama tatsächlich so zugetragen hat oder ein reiner Fake ist? Wer kann das in der weiten und undurchdringlichen Social-Media-Welt schon sagen! Zweifel sind angebracht. Immerhin bewegt das Thema intensiv die Gemüter: Über 3500 Kommentare hat Trixxi bisher auf ihre zwei Posts zum finanziellen Tauziehen erhalten, die Meinungen gehen hin und her. Eines sollten wir bei dieser Diskussion bedenken: In den USA ist es – anders als beispielsweise in Deutschland – rechtlich sogar möglich, die Katze, den Hund oder den Wellensittich im eigenen Testament zu bedenken.
Tierisches Glück für Zwei- und Vierbeiner
Da drängt sich naheliegenderweise die Frage auf, wie wir selbst im Fall eines Haupttreffers verfahren würden. Eine gute Idee ist es allemal, zunächst nichts zu überstürzen. Und vielleicht wäre es ein guter Kompromiss, kein eigenes Konto für Simba oder Charly einzurichten. Stattdessen könnten Sie Ihre Katze oder Ihren Hund direkt am Glück teilhaben lassen – und sie dank des Gewinns rundum verwöhnen: In den Urlaub geht es in Zukunft im Privatjet statt in der engen Transportbox, zu Hause wartet ein bequemes Tierbett mit Boxspring-Matratze, statt Dosenfutter werden nur noch Wagyu-Steaks kredenzt. Einfacher und schöner ließe sich die tierische Freude über einen Millionengewinn im Eurojackpot kaum teilen…
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Über den Kolumnenautor
Oliver Schönfeld
Was ist eigentlich Glück? Ist es ein subjektives Gefühl oder lässt sich Glück objektiv messen? Hat Glück etwas mit Geld zu tun, zum Beispiel mit einem Lotteriegewinn? Denken Menschen in anderen Ländern ähnlich? Dieser und ähnlichen Fragen geht der Kolumnist Oliver Schönfeld jede Woche an dieser Stelle nach. Dabei nimmt er auch die Eurojackpot-Welt unter die Lupe und berichtet hautnah über aktuelle Themen, Trends und Kuriositäten.
