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Öfter mal „Nein“ sagen – ein Weg zum Glück

Wer fühlt sich nicht im Alltag häufig fremdbestimmt? Die eigenen Wünsche kommen bisweilen viel zu kurz. Warum es für unser Glück besser sein kann, einfach mal „Nein“ zu sagen, erklärt Glücksexpertin und Mentaltrainerin Monika Schießler im Interview.

Frau Schießler, wieso kann uns ein „Nein“ glücklicher machen?

Monika Schießler: Wenn ich zu etwas „Ja“ sage, bedeutet das automatisch ein „Nein“ zu etwas anderem. Dadurch habe ich weniger Zeit für meine Hobbys, für die Familie, für meine Regeneration. Etwas bleibt auf der Strecke und mit der Zeit werde ich unzufrieden und erschöpft. Das macht unglücklich.

Viele kennen die Situation: Im Alltag werden wir zum Beispiel in der Arbeit gefragt, ob wir länger bleiben können, im Elternbeirat wird noch ein Mitglied gesucht, der Kindergarten braucht noch einen Kuchen, die eigenen Eltern wollen öfters besucht werden, die anstrengende Freundin will jeden Tag telefonieren usw. Wenn wir im Alltag zu allen Anfragen immer „Ja“ sagen, weil wir es uns aus verschiedenen Gründen nicht anders trauen, dann ist unser Leben zu großen Teilen fremdbestimmt. Wir erfüllen die Wünsche und Bedürfnisse von anderen – die eigenen Bedürfnisse hingegen bleiben auf der Strecke.

Wenn ich mich traue, „Nein“ zu sagen, dann kenne und beachte ich meine Grenzen, weiß, was ich gerne gebe und was nicht. So habe ich viel mehr Selbstbewusstsein, weil ich für mich einstehe. Die Menschen haben dadurch auch mehr Respekt vor mir, denn sie wissen, dass es bei mir eine Grenze gibt.

Mit einem ehrlichen „Nein“ habe ich mehr Zeit für die Dinge, die mir wirklich wichtig sind. Daraus schöpfe ich Energie und Freude – und das macht mich glücklich!

Wenn es so guttut, nicht immer „Everybody´s Darling“ zu sein – warum fällt es dennoch so schwer, dies zu ändern?

Monika Schießler: Ein Grundbedürfnis von Menschen ist es, dazuzugehören. Und wenn ich „Nein“ sage, kann dies negative Konsequenzen haben. Ich bin dann nicht mehr so beliebt, werde ausgeschlossen, oder der andere ist traurig und ich fühle mich schuldig. Das sind unangenehme Situationen, die ich vermeiden möchte.

Manchmal entstehen durch ein „Nein“ Konflikte, auch das möchten die meisten vermeiden, Harmonie ist vielen Menschen wichtig. Daher braucht es viel Selbstbewusstsein, um für sich einzustehen und auch Konflikte auszuhalten oder in Kauf zu nehmen, dass man sich auch mal unbeliebt macht. Deswegen geht die Welt nicht unter – allerdings fühlt es sich für viele so an.

Manche Menschen ziehen auch viel Energie aus ihrem Helfersyndrom. Sie sagen zu allem „Ja“, fühlen sich dabei unersetzlich, bekommen auch Anerkennung und Lob. Dann bleibt ihnen keine Zeit mehr, über ihr Leben nachzudenken. Das kann oft so gewollt sein nach dem Motto: „Lieber helfe ich jemandem und fühle mich wichtig und wertvoll, als über mein Leben nachzudenken, um dann festzustellen, dass ich vielleicht einiges ändern sollte.“

„Einfach mal Nein sagen“, das klingt verlockend, aber nicht jede und jeder kann sich dies zum Beispiel im Job erlauben – oder meint dies zumindest. Was würden Sie diesen Personen antworten?

Monika Schießler: Jedes „Ja“ und jedes „Nein“ hat seinen Preis. Gerade in der Arbeit ist es eine Gratwanderung zwischen den eigenen Bedürfnissen und den Anforderungen des Unternehmens. Hier darf bewusst abgewogen werden, welchen Preis man bei einem „Ja“ zu zahlen hat. Kann ich das neue Projekt noch wuppen oder brenne ich ganz aus? Will ich die neue Aufgabe übernehmen oder habe ich dann keine Zeit mehr für die Familie?

Auch die eigenen Werte wollen hier gut hinterfragt werden. Wer sehr pflichtbewusst ist, hat es noch schwerer, „Nein“ zu sagen. Doch was ist der Preis dafür? Spätestens wenn die Gesundheit und die Lebensfreude darunter leiden, ist es wichtig, das eigene Verhalten zu ändern. Auch die Frage, was im schlimmsten Fall passieren könnte, wenn ich „Nein“ sage, kann helfen, sich die oft unbegründeten Ängste bewusst zu machen und zu relativieren.

Haben Sie Tipps dazu, wie ich schrittweise von einem „Ich muss“ wieder stärker zu einem „Ich will“ finden kann?

Monika Schießler: Der erste Schritt ist, die eigene Wortwahl zu beobachten. Ein „Ich muss“ verursacht sehr viel inneren Druck, es klingt so, als hätte ich keine Wahl und jemand zwingt mich zu etwas. Dazu gehören Klassiker wie: ich muss aufstehen, ich muss zur Arbeit, ich muss noch einkaufen.

Wenn ich mir selbst zuhöre und entdecke, dass ich „Ich muss“ sage, dann kann ich mich fragen, stimmt das wirklich? Muss ich aufstehen? Nein, ich kann auch liegen bleiben. Muss ich zur Arbeit? Nein, ich kann auch zuhause bleiben. Muss ich einkaufen gehen? Nein, das kann ich auch morgen noch erledigen. Alles hat seine Konsequenzen und weil ich diese Konsequenzen nicht in Kauf nehmen möchte, will ich aufstehen, will ich zur Arbeit gehen, will ich einkaufen. Und schon ist es eine freiwillige Sache, aus dem „Ich muss“ wird ein „Ich möchte“.

Daher sollten wir uns bewusst machen: Jedes Wort hat eine Wirkung auf unseren Körper. Wörter, die uns unter Druck setzen, haben zur Folge, dass Stresshormone ausgeschüttet werden. Dies führt dazu, dass unsere Stimmung schlechter wird, unser Körper darunter leidet und zu viel Cortisol im Blut ist, das wieder abgebaut werden sollte. Ein Kreislauf, den man leicht unterbrechen kann, indem wir andere Wörter wählen.

Wie können wir zu mehr Achtsamkeit in unserem Leben zurückfinden?

Monika Schießler: Viele nehmen sich zu wenig Zeit für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse. Oft haben wir den Kontakt zu uns verloren und können nicht mal mehr sagen, was uns Freude bereitet, wie wir gut entspannen können oder worauf wir gerade Lust haben. Um das wieder herauszufinden, brauchen wir Zeit, allein, in der Natur, damit wir wieder uns selbst zuhören können, alle Gefühle wahrnehmen können und reflektieren, was wir uns vom Leben wünschen.

Oft springen unsere Gedanken sorgenvoll in die Zukunft oder wir knabbern noch an der Vergangenheit und kauen Gespräche zum x-ten Male durch, die schon vergangen sind. Dann sind wir nicht in der Gegenwart – das Leben zieht an uns vorbei. Wenn es gelingt, dass ich mich auf den Augenblick im Jetzt besinne, dann findet mein Leben bewusst statt – nicht in der Vergangenheit und auch nicht in der Zukunft. Ich bin achtsam mit mir und kann erkennen, was ich jetzt gerade wirklich brauche.

Zum Schluss: Was macht Sie persönlich glücklich?

Monika Schießler: Bei mir sind es oft die kleinen Dinge: ein schöner Sonnenaufgang, eine Tasse Kaffee, eine Feuerschale im Garten, kleine Ausflüge, Zeit für mich zum Reflektieren, philosophische Gespräche, die mich inspirieren, und Reisen, bei denen ich neue Erfahrungen mache. Ich halte auch den Tag über Ausschau nach Dingen, für die ich dankbar bin, und freue mich über Alltagssachen wie ein Lächeln, ein nettes Wort oder eine Überraschung, die ich jemandem machen kann.

Zur Person

Monika Schießler arbeitet als Heilpraktikerin für Psychotherapie in ihrer eigenen Praxis in München. Sie unterstützt Menschen dabei, wieder mehr Freude und Kraft im Alltag zu finden und anders mit Ängsten, Zweifeln und Sorgen umzugehen. Ihr Anliegen ist es, ein neues Bewusstsein für emotionale, mentale und körperliche Kompetenzen zu schaffen.

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Über den Kolumnenautor

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Oliver Schönfeld

Was ist eigentlich Glück? Ist es ein subjektives Gefühl oder lässt sich Glück objektiv messen? Hat Glück etwas mit Geld zu tun, zum Beispiel mit einem Lotteriegewinn? Denken Menschen in anderen Ländern ähnlich? Dieser und ähnlichen Fragen geht der Kolumnist Oliver Schönfeld jede Woche an dieser Stelle nach. Dabei nimmt er auch die Eurojackpot-Welt unter die Lupe und berichtet hautnah über aktuelle Themen, Trends und Kuriositäten.

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Axel Weber

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