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Mit Freundlichkeit und Respekt zu mehr Glück

Können wir Glück erlernen? Gibt es Tipps und Verhaltensweisen, mit denen wir auch schwierige Situationen besser meistern? Antworten darauf gibt Prof. Dr. Hilke Brockmann, Professorin für Soziologie an der Jacobs Universität in Bremen, die sich seit Jahren der Erforschung des Glücks widmet.

Frau Prof. Brockmann, sind wir tatsächlich „des eigenen Glückes Schmied“ – oder sind wir nicht ebenso sehr von äußeren Faktoren abhängig?

Prof. Dr. Hilke Brockmann: Natürlich haben wir alle in einem gewissen Umfang die Freiheit, uns selbst auszuprobieren und unser Leben selbstbestimmt zu gestalten. Das bedeutet aber nicht, dass Glück zum Dauerzustand werden kann. Permanentes Glück mag zwar das ultimative Ziel sein, allerdings wird sich eine derartige Optimierung nicht realisieren lassen.

Denn auf der Suche nach glücklichen Erlebnissen und Ereignissen begegnen wir immer wieder auch negativen Dingen. Genau diese bieten uns jedoch die Chance, uns zu hinterfragen und uns neu auszurichten. Sie versetzen uns auch in die Lage, höhere Ziele zu erreichen. Eine ausschließlich nur noch glückliche Person hingegen würde sich kaum noch bewegen oder verändern. Ob uns das dauerhaft glücklich machen würde, ist mehr als fraglich.

Können wir lernen, glücklicher zu sein, welche Techniken würden Sie dafür empfehlen?

In der Tat gibt es Tricks, die uns dabei helfen, das individuelle Glück zu steigern, und uns über die objektiven Krisen in der Welt oder unseren persönlichen Alltagsstress zumindest für einige Augenblicke hinweghelfen. Dies lässt sich aus der Glücksforschung belegen und ableiten. Hilfreich ist es zum Beispiel, uns etwas zu gönnen, uns abzulenken und immer wieder mal besondere Höhepunkte in den Alltag zu integrieren, an die wir uns noch lange erinnern. Auch Vorfreude ist ein wichtiger Glücksbringer – etwa indem wir schon jetzt anfangen, den Urlaub im kommenden Sommer zu planen.

Aus der Forschung lässt sich ebenfalls die Formel „Sleep, Touch & Exercise“ ableiten. Das meint, dass wir uns genügend und guten Schlaf gönnen, dass wir soziale Kontakte zu lieben und uns wichtigen Menschen pflegen (Touch) und dass wir uns regelmäßig sportliche Bewegung zumuten sollten. Wenn wir uns draußen in der Natur aufhalten und somit buchstäblich mal die Perspektive wechseln, ist das enorm hilfreich für uns.

Wie wichtig ist generell Miteinander für unser Glück?

Der Mensch ist ein extrem soziales Wesen. Leider haben wir das als Gesellschaft über viele Jahre etwas aus den Augen verloren und stattdessen das Leitbild des sehr egoistischen, leistungsorientierten, permanent nur sich selbst optimierenden Homo oeconomicus in den Vordergrund gestellt.

Tatsächlich aber brauchen wir andere Menschen, um glücklich zu sein. Diese Verbundenheit und den Gemeinschaftssinn können wir auf unterschiedlichste Arten erleben. Zum Beispiel, wenn wir mit Tausenden anderer Menschen unseren Fußballverein im Stadion anfeuern. Oder etwa auch in einem Chor. Es ist erstaunlich: Wenn wir gemeinsam mit anderen singen, schlagen auch unsere Herzen im selben Takt – nicht nur metaphorisch, sondern tatsächlich. Mit derartigen Verbindungen schaffen wir etwas, was über uns hinausgeht, uns beseelt und Sinn stiftet, etwas Transzendentales.

Ein geflügeltes Wort lautet „Glück wird mehr, wenn man es teilt“. Würden Sie dem zustimmen?

In der Tat! Wenn wir anderen helfen, beispielsweise im Ehrenamt, passiert dabei sehr viel mit uns selbst. Anders gesagt: Wir steigern unser eigenes Glück, wenn wir andere Menschen glücklich machen.

Das gilt ebenso für Geschenke. Die Vorfreude darauf, wie sich wohl die beschenkte Person über ein Präsent freuen wird, beglückt uns selbst. Damit, etwas zu geben, können wir unser eigenes Wohlbefinden tatsächlich boostern, und das nicht nur in der Advents- und Weihnachtszeit.

Was machen so krisenreiche Zeiten wie aktuell mit uns? Wie schaffen wir es, bei allen Unsicherheiten und Ängsten dennoch weiter an unser persönliches Glück zu glauben?

Zunächst einmal sollten wir Sorgen und Krisen konkret benennen, statt einfach nur den Kopf in den Sand zu stecken. Was dann hilft, ist, selbst aktiv zu werden. Etwa indem wir uns solidarisieren und gegenseitig unterstützen. Krisen bedeuten nicht nur Beschränkung, sondern können auch eine Möglichkeit sein, uns neu aufzustellen.

Was ist dazu aus Ihrer Sicht gesellschaftlich notwendig?

Was uns als Gesellschaft im Alltag sehr fehlt, ist das, was wir neudeutsch als „Kindness“ bezeichnen – also Freundlichkeit und Respekt im Umgang miteinander. Auch in Stresssituationen wäre es schön, wenn wir uns mehr mit Gelassenheit und Freundlichkeit begegneten statt mit Aggression. Wer mal etwas Dampf ablassen muss, kann das ja anderweitig tun, etwa eine Runde laufen oder es mit einem Urschrei im Wald versuchen. In jedem Fall sollten wir lernen, unseren Ärger so auszulassen, dass wir damit niemand anderem schaden.

Gleichzeitig brauchen wir mehr Räume, nicht nur im Privaten, sondern auch im öffentlichen Raum, wo wir uns begegnen und miteinander ins Gespräch kommen können. Denn ein gutes Gespräch kann ein glücklich machendes Highlight im Alltag sein. Ein Beispiel: Seitdem wir einen Hund haben, staune ich immer wieder, wie einfach es ist, beim Gassigehen mit anderen Hundebesitzern ins Gespräch zu kommen – und welche interessanten Begegnungen dabei entstehen. Solche Plattformen und Orte des Austausches bräuchten wir viel mehr, um anderen Menschen das Gefühl zu geben: „Du bist hier nicht allein!“

Zum Schluss: Was macht Sie persönlich glücklich?

Ganz verschiedene Dinge! Als Wissenschaftlerin macht es mich glücklich, wenn ich etwas Neues lerne und Dinge verstehe. Aber auch, wenn ich jemanden zum Lachen bringen kann oder wenn ich Studierende in meinen Vorlesungen gut unterhalte. Ästhetik macht mich glücklich, aber auch Bewegung und Sport. Danach darf es auch wieder etwas Nettes zu essen geben!

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Über den Kolumnenautor

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Oliver Schönfeld

Was ist eigentlich Glück? Ist es ein subjektives Gefühl oder lässt sich Glück objektiv messen? Hat Glück etwas mit Geld zu tun, zum Beispiel mit einem Lotteriegewinn? Denken Menschen in anderen Ländern ähnlich? Dieser und ähnlichen Fragen geht der Kolumnist Oliver Schönfeld jede Woche an dieser Stelle nach. Dabei nimmt er auch die Eurojackpot-Welt unter die Lupe und berichtet hautnah über aktuelle Themen, Trends und Kuriositäten.

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Axel Weber

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