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Haben + Lieben + Sein: Die Formel fürs Glück?

„Haben“, „Lieben“ und „Sein“: Drei Faktoren entscheiden über unser Lebensglück. Diese These vertritt der Soziologe Prof. Dr. Jan Delhey (Universität Magdeburg). Im Interview verrät er, was es damit auf sich hat.

Herr Prof. Delhey, kann jeder Mensch lernen, glücklich(er) zu sein?

Prof. Delhey: Die gute Nachricht vorab: Glück ist in der Tat keine reine Glückssache! Viele Studien der Glücksforschung haben gezeigt, dass äußere Lebensbedingungen und Faktoren wie intakte soziale Bindungen oder beruflicher Erfolg und die Höhe des Einkommens Einfluss auf unsere Lebenszufriedenheit haben. Aus der Psychologie und Biologie wissen wir aber auch, dass Einflussgrößen der eigenen Persönlichkeit ebenfalls unser Lebensglück bestimmen – und dass ein gewisser Teil davon durchaus genetisch vorbestimmt ist. Darüber hinaus können wir allerdings selbst etwas dafür tun, um glücklicher zu sein.

 

Sie haben dazu die Formel „Haben + Lieben + Sein = Glück“ aufgestellt. Was verstehen Sie darunter?

Die Glücksforschung zeigt eindeutig: Einen einzelnen Faktor, der uns glücklich macht, gibt es gar nicht – stattdessen handelt es sich eher um die Summe vieler Einflussgrößen.

Unsere Lebenszufriedenheit hat ohne Frage etwas mit unseren materiellen Rahmenbedingungen und dem Lebensstandard, den wir uns leisten können, zu tun – deshalb das „Haben“.

Ebenso wichtig ist die emotionale Komponente im Sinne von „Lieben“ – in der Paarbeziehung, aber auch in der Familie sowie in engen Freundschaften. Für ganz, ganz wenige Personen mag der Rückzug auf sich selbst der Schlüssel zum Glück sein, für die allermeisten gilt das aber nicht!

Die dritte Säule der Glücksformel, das „Sein“, steht dafür, was wir mit unserem Leben anfangen. Dazu gehören etwa die folgenden Punkte: Haben wir eine Arbeit, die uns erfüllt, gehen wir einem Hobby nach, das uns am Herzen liegt, wie stark sind wir engagiert und nehmen wir Anteil an der Gesellschaft?

 

Sind alle drei Säulen gleichrangig oder welche ist für unser Glück besonders wichtig?

Ich bin überzeugt: Für ein wirklich glückliches Leben kommt es auf alle drei Säulen an, da sie jeweils für elementare menschliche Bedürfnisse stehen. Ein Beispiel: Man kann die wundervollste Familie haben, wird aber trotzdem nicht rundum glücklich sein, wenn man permanent mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Andersherum: Ein Millionär, der sich seit Langem einsam fühlt, wird trotz des Reichtums sein Lebensglück wohl kaum mit einer „10“ bewerten. Defizite in einer der drei Säulen können wir durch ein Plus in einer anderen teilweise ausgleichen – aber nie komplett.

Wenn wir uns diese drei Säulen sowie ihre Bedeutung vor Augen führen, hilft uns dies dabei, die eigenen Schwerpunkte und Prioritäten im Leben zu setzen – und somit vielleicht auch, Wege zu mehr Zufriedenheit zu finden.

 

Nicht alle Faktoren wie unser Vermögen können wir unmittelbar beeinflussen. Was könnten wir dennoch ad hoc tun, um unser Glück und unsere Lebenszufriedenheit zu steigern?

Dies ist ein sehr wichtiger Punkt! Unmittelbar beeinflussen können wir von den drei Säuen vor allem die Bereiche des Liebens und des Seins. Zu letztgenanntem Faktor zählen vergleichsweise banale Fragen, zum Beispiel wie wir uns ernähren, ob wir uns genug bewegen und ausreichend Schlaf bekommen. Hilfreich kann es auch sein, sich ein interessantes Hobby zu suchen.

Allerdings sollten wir uns dabei vor Augen halten, dass wir diese Dinge nicht mit dem ausschließlichen Ziel tun sollten, dadurch glücklicher zu werden. Letztlich glaube ich, dass immer die Gefahr besteht, zu rational an die Sache heranzugehen und etwas erzwingen zu wollen, was sich nicht erzwingen lässt. Glück und Zufriedenheit stellen sich eher nebenbei ein – dann, wenn wir die richtigen Dinge tun!

 

Wie würden Sie einen Millionengewinn etwa im Eurojackpot in Ihr Lebensglück investieren?

Ich würde versuchen, die Erkenntnisse aus der Glücksforschung bestmöglich zu beherzigen, und das auf zweierlei Weise. Dazu gehört der Punkt, wie wir mit Geld umgehen sollten – nämlich, dass es oftmals besser ist, in Erlebnisse zu investieren anstatt in Güter. Erlebnisse haben einen bleibenden Wert, den uns niemand mehr nehmen kann. Erinnerungen daran bleiben wertvoll, während Gegenstände wie ein Sportwagen durch den Gewöhnungseffekt schnell ihren Reiz verlieren. Der zweite Hinweis, den auch viele Glücksforscher geben, ist, einen Teil des Gewinns abzugeben und dadurch andere, etwa bedürftige Menschen, am Glück teilhaben zu lassen. Denn Glück wird tatsächlich mehr, wenn wir es mit anderen teilen!

 

Wie glücklich können wir in den heutigen, krisenreichen Zeiten überhaupt noch sein?

Verschiedene Umfragen zeigen uns, dass die Menschen klar unterscheiden zwischen ihren persönlichen Lebensumständen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. So zeigt sich, dass sich das individuelle Glücksempfinden weiterhin auf einem sehr hohen Niveau bewegt. Was insgesamt zugenommen hat in den vergangenen Jahren, ist allerdings der Eindruck, dass sich die Gesellschaft in eine ungute Richtung bewegt.

 

Zum Schluss: Was macht Sie persönlich glücklich?

Da bin ich ganz normal: „Haben“, „Lieben“ und „Sein“ gehören dazu. Meine Familie und mein Beruf machen mich glücklich, in der Freizeit vor allem Sport und Comic-Lesen.

 

Zur Person

Jan Delhey ist Professor für Makrosoziologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Seine Forschung dreht sich vor allem um die Frage, welche gesellschaftlichen Bedingungen subjektives Wohlbefinden, Vertrauen und sozialen Zusammenhalt befördern.

 

Lust auf Eurojackpot? Mitspielen können Sie in allen Lotto-Annahmestellen und unter www.eurojackpot.de.

Über den Kolumnenautor

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Oliver Schönfeld

Was ist eigentlich Glück? Ist es ein subjektives Gefühl oder lässt sich Glück objektiv messen? Hat Glück etwas mit Geld zu tun, zum Beispiel mit einem Lotteriegewinn? Denken Menschen in anderen Ländern ähnlich? Dieser und ähnlichen Fragen geht der Kolumnist Oliver Schönfeld jede Woche an dieser Stelle nach. Dabei nimmt er auch die Eurojackpot-Welt unter die Lupe und berichtet hautnah über aktuelle Themen, Trends und Kuriositäten.

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Axel Weber

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