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Glücklich ohne Arbeit – geht das?

Leben wir, um zu arbeiten – oder arbeiten wir, um zu leben? Was Zufriedenheit im Beruf mit unserem Lebensglück zu tun hat, erläutert Prof. Mike Hoffmeister im Interview. Er gilt als einer der führenden interkulturellen Glücksforscher Deutschlands und ist Professor für International Management an der Ostfalia Hochschule Wolfsburg.

Herr Prof. Hoffmeister, wie wichtig ist das, was wir beruflich tun, für unser Glück?

Gar keine Frage, Arbeit bedeutet viel mehr als Geldverdienen. Neben der finanziellen Sicherheit geht es vor allem darum, Sinn in unserem Leben zu spüren. Wir alle brauchen das, was in der Glücksforschung „Purpose“ oder auch „Meaning“ genannt wird: eine Aufgabe, in der wir aufgehen, die uns zufriedenstellt und mit der wir uns identifizieren können. Wenn uns dies gelingt, gibt uns Arbeit sehr viel positive Energie zurück und kann uns somit glücklich machen.

 

Das heißt, auch nach einem Millionen-Euro-Gewinn würden Sie empfehlen, nicht auf der Stelle zu kündigen?

So verlockend das auf den ersten Blick erscheinen mag – so zeigen wissenschaftliche Studien doch, dass den allermeisten von uns ohne Arbeit etwas sehr Wesentliches fehlen würde. Arbeitslosigkeit ist einer der Hauptgründe für ein unzufriedenes Leben. Natürlich könnten wir uns bei einem Jackpot-Gewinn fragen, ob wir im aktuellen Job wirklich glücklich sind oder uns verändern wollen – diese Entscheidung dürfte vielen mit finanzieller Unabhängigkeit leichter fallen.

Und für unser Glück muss es sich auch nicht zwangsläufig um eine bezahlte berufliche Tätigkeit handeln. Mindestens ebenso sinnstiftend kann eine ehrenamtliche Aufgabe sein. Aus gutem Grund engagieren sich zahlreiche Ruheständler und Ruheständlerinnen beispielsweise in Vereinen oder karitativen Organisationen: Denn auch ohne finanzielle Verpflichtung ist es enorm wichtig für unser Wohlbefinden, einer sinnvollen Aufgabe nachzugehen und etwas der Gemeinschaft zurückzugeben.

 

Was macht eine sinnstiftende Aufgabe mit uns?

Wir blühen regelrecht auf, wachsen persönlich und psychologisch. In der positiven Psychologie kennen wir dazu den Begriff „Flourishing“. Anders gesagt: In dem optimalen beruflichen Umfeld kann ich meine Talente und meine Stärken einbringen. Das setzt jedoch voraus, dass ich meine eigenen Stärken überhaupt kenne.

 

Umfragen zeigen immer wieder, dass sich viele Menschen unglücklich in ihrem Beruf fühlen. Was sind aus Ihrer Sicht die wesentlichen Gründe?

Leider ist dies so. Einer Studie von Gallup zufolge sind nur 20 Prozent der Arbeitnehmer voll motiviert, 18 Prozent haben bereits innerlich gekündigt. Die Gründe dafür können sehr vielschichtig sein: Mängel in der Unternehmenskultur und im Miteinander. Führungskräfte, die mit ihrer Aufgabe überfordert sind. Oder vielleicht hat man sich selbst für den falschen Beruf entschieden. In jedem Fall zeigen die Zahlen, dass die Unternehmen eine enorme Aufgabe vor sich haben, ihre Mitarbeiter besser zu motivieren – gerade angesichts des akuten Fachkräftemangels in nahezu allen Branchen.

 

Was würden Sie Menschen raten, die unglücklich an ihrem Arbeitsplatz sind?

Ganz einfach: Einen Job suchen, der mit den eigenen Werten und Vorstellungen übereinstimmt. Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Denn es erfordert Courage, einen sicheren Arbeitsplatz aufzugeben und nochmals neu anzufangen. Aber wer wirklich keinen Spaß an der eigenen Arbeit spürt, verschwendet meines Erachtens wertvolle Lebenszeit – und sollte dies dringlich ändern. Dazu gehört auch die Weiterqualifizierung. Lebenslanges Lernen macht glücklich. Ich habe beispielsweise vor zwei Jahren noch mal angefangen, im Master Positive Psychologie zu studieren.

Ich möchte ein Beispiel dazu geben: Wer am Montagmorgen bereits das nächste Wochenende herbeisehnt, macht etwas grundsätzlich falsch in seinem Leben. Wenn ich das Gefühl habe, mich ständig verbiegen zu müssen, werde ich nicht glücklich, sondern womöglich sogar krank. Sicherheit ist nun einmal nicht alles im Leben – bisweilen braucht es etwas Mut, um das persönliche Glück zu finden.

 

Und was können Chefs und Führungskräfte besser machen?

Auch dies ist im Grunde ganz einfach: Sie sollten sich für ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als Menschen interessieren, ihnen mit Empathie begegnen und vor allem viel mehr authentische Wertschätzung entgegenbringen. Denn daran mangelt es in vielen Unternehmen. Für eine Studie habe ich vor einigen Jahren 500 Menschen aus dem Automobilhandel befragt. Ein trauriges Ergebnis: Gerade junge Menschen gaben als Hauptgrund für eine Kündigung mangelnde Wertschätzung an. Dabei kann ehrlich gemeinte Anerkennung, die das Unternehmen noch nicht einmal etwas kostet, oft wertvoller sein als eine Gehaltserhöhung von 100 Euro.

 

Ein gelegentliches Lob allein dürfte auf Dauer aber noch nicht reichen. Was macht ein glückliches Unternehmen aus?

Dazu gibt es ein überzeugendes Modell, das auf drei „E“ beruht:

  • Engage: Menschen wollen sich für eine gute Sache einsetzen und eine sinnvolle Tätigkeit ausüben. Der Erfolg ihres Unternehmens ist ihnen sehr wichtig.
  • Enable: Das Unternehmen sorgt mit guter Kommunikation und klaren Regeln für ein intaktes Arbeitsumfeld. Dazu gehören auch die Weiterbildung und die Bereitstellung aller wichtigen Arbeitsmaterialien.
  • Energize: Die Rahmenbedingungen sind so, dass Menschen ihre Stärken und Werte einbringen können und hoch motiviert sind – ohne dabei auszubrennen.

 

Heutzutage wird viel über die Work-Life-Balance diskutiert. Was ist Ihre Meinung dazu?

Die Generation Z stellt ohne Frage ihre eigenen Anforderungen an den Arbeitsplatz und den Arbeitgeber. Aber einfach zu behaupten, dass alle jüngeren Menschen faul seien, wäre nicht gerecht, sondern sogar verkehrt. Gerade das Thema der Sinnstiftung im Beruf wird von dieser Generation als wesentlich betrachtet, zusätzlich zum privaten Glück. Eine interessante Studie dazu: Im World Happiness Report belegt Deutschland insgesamt den 24. Rang – bei den Unter-30-Jährigen aber nur Platz 46. Das ist ein Beleg dafür, wie groß der Handlungsbedarf gerade für Jüngere ist. Ich kann allen jungen Menschen nur raten: Entdeckt eure Stärken, lebt eure Werte und findet eure Bestimmung oder Purpose – und werdet glücklich!

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Über den Kolumnenautor

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Oliver Schönfeld

Was ist eigentlich Glück? Ist es ein subjektives Gefühl oder lässt sich Glück objektiv messen? Hat Glück etwas mit Geld zu tun, zum Beispiel mit einem Lotteriegewinn? Denken Menschen in anderen Ländern ähnlich? Dieser und ähnlichen Fragen geht der Kolumnist Oliver Schönfeld jede Woche an dieser Stelle nach. Dabei nimmt er auch die Eurojackpot-Welt unter die Lupe und berichtet hautnah über aktuelle Themen, Trends und Kuriositäten.

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