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Glück mit anderen teilen – so wird mehr daraus!

Geld erhöht unsere Lebenszufriedenheit nur dann, wenn wir uns durch das Vermögen unabhängiger und freier fühlen. Das sagt der Psychologe, Glücksexperte und Autor Fabian Grolimund. Welche fünf Faktoren darüber entscheiden, ob wir glücklich oder unglücklich sind, verrät er im Interview.

Herr Grolimund, wird Glück tatsächlich mehr, wenn wir es mit anderen teilen?

Ja, dazu gibt es unzählige Untersuchungen. Beispielsweise eine Studie der Sozialpsychologin Elisabeth Dunn. Sie gab zwei Gruppen von Versuchspersonen Geld. Die eine Gruppe erhielt die Aufforderung, sich damit selbst etwas Gutes zu tun, die zweite Gruppe sollte einer anderen Person eine Freude bereiten. Am Abend wurden die Versuchspersonen dazu befragt, wie glücklich sie sich fühlen. Am Morgen glaubten die Studierenden noch, dass sie besonders glücklich wären, wenn sie das Geld für sich ausgeben dürften. Das Gegenteil war der Fall: Diejenigen, die anderen eine Freude machten, waren deutlich zufriedener.

Andere Studien zeigen, dass unser Selbstwertgefühl, unser Selbstvertrauen und unsere Lebenszufriedenheit zunehmen, wenn wir Geld spenden oder uns unentgeltlich für andere Menschen, die Natur oder einen anderen guten Zweck einsetzen. Indem wir unseren Fokus auf andere richten und deren Leben bereichern, beschenken wir uns also tatsächlich selbst.

Wie wichtig sind materielle Faktoren – ein sicherer Arbeitsplatz, ein gutes Auskommen – für unser Glück?

Dazu gibt es mehrere Studien mit teilweise unterschiedlichen Ergebnissen. Klar ist: Armut, Arbeitslosigkeit oder Arbeitsplatzunsicherheit führt zu täglichem Stress und wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden aus. Bis zu einem leicht überdurchschnittlichen Einkommen macht uns Geld tatsächlich zufriedener. Danach spielt es keine Rolle mehr: Sehr gut verdienende Menschen sind nicht glücklicher – oft sogar unglücklicher.

Das hat aber weniger mit dem Geld an und für sich zu tun als mit den Lebensumständen. Sowohl arme als auch sehr gut verdienende Menschen stehen oft sehr unter Druck. Letztere erkaufen sich das hohe Gehalt oft mit Überstunden, zusätzlichem Stress, weniger Zeit mit der Familie und Freunden und einem Verlust an gefühlten Freiheiten. Wenn wir uns als Sklaven unseres hochbezahlten Jobs fühlen und uns zwar eine Luxuswohnung und teuren Urlaub leisten können, aber keine Zeit haben, das auch zu genießen, macht Geld uns nicht glücklich.

Geld erhöht dann die Lebenszufriedenheit, wenn es uns freier macht. Wenn wir uns weniger Sorgen machen müssen und das Geld beispielsweise nutzen können, um schöne Erfahrungen zu sammeln, Zeit mit Freunden und Familie zu genießen oder in unserer Arbeit unseren Interessen zu folgen und Projekte umzusetzen, die uns sinnvoll erscheinen.

In Ihrem neuen Buch schicken Sie den jungen Fuchs Jaron auf die Suche nach dem Glück. Lässt sich Glück so einfach „finden“, was brauchen wir dazu?

Leicht ist die Suche für den jungen Fuchs Jaron ganz und gar nicht. Er stößt auf Hindernisse, lehnt sich gegen Erwartungen von außen auf und macht dabei einige schmerzvolle Erfahrungen. Langfristiges Glück im Sinne eines zufriedenen Lebens erreichen wir meist nur mit etwas Mut. Wir müssen uns getrauen, uns Fragen zu stellen und unsere Antworten ernst zu nehmen. Zum Beispiel: Investiere ich genügend Zeit in Beziehungen, die mir wichtig sind? Oder laufe ich Gefahr, meine Kinder zu verpassen und meine Partnerschaft zu gefährden, weil immer irgendetwas dringender erscheint? Mache ich das, was mir wichtig ist oder versuche ich nur, die Erwartungen anderer zu erfüllen? Kann ich mich mit meiner Arbeit identifizieren und empfinde ich dabei Sinn? Und falls nicht: Reicht mir das langfristig?

Die positive Psychologie kommt zu dem Schluss, dass fünf Faktoren zum langfristigen Glück beitragen. Positive Emotionen im Sinne von Dankbarkeit, Freude oder Genuss. Engagement: Es geht uns gut, wenn wir uns ganz auf etwas einlassen und dabei Flow erleben. Beziehungen: Dabei scheint es sich um den wichtigsten Glücksfaktor überhaupt zu handeln. Eine hohe Lebenszufriedenheit hängt vor allem davon ab, ob wir gute, verlässliche Beziehungen pflegen können. Sinn: Das Gefühl, zu etwas beitragen zu können, das größer und wichtiger ist als wir selbst. Für manche Menschen ist das die Religion, für andere der Einsatz für andere Menschen, Tiere oder die Natur. Ziele: Wenn wir auf persönlich relevante Ziele hinarbeiten und dabei Fortschritte erleben.

Aus Ihrer Erfahrung als Psychologe: Was sind wesentliche Faktoren, die Menschen unglücklich machen?

Das Fehlen der oben genannten Faktoren.

Was ich in der Praxis zudem oft als Unglücklichmacher erlebe, ist das Gefühl, nicht oder nur unter bestimmten Umständen zu genügen. Eine interessante Frage, die man dazu stellen kann, lautet: „Was mussten Sie tun und wie mussten Sie sein, um von Ihren Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen Anerkennung oder Liebe zu erfahren?“ Auf diese Frage gibt es drei mögliche Antworten. Es kann sein, dass Sie diese Liebe relativ bedingungslos erfahren haben. Dann ist es wahrscheinlich, dass Sie sich selbst gut annehmen können und dass es Ihnen leichtfällt, zufrieden zu sein und eigene Wege zu gehen.

Vielleicht haben Sie aber erfahren, dass Sie nicht liebenswert sind. Das ist eine schlimme Erfahrung, die meist dazu führt, dass man entweder sein Leben lang darunter leidet oder in einem mühsamen Prozess lernen muss, sich selbst anzunehmen.

Die häufigste Variante lautet: Sie hatten das Gefühl, geliebt zu werden, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllten, zum Beispiel Leistung zeigten, brav und angepasst waren oder die Werte und religiösen Überzeugungen ihrer Eltern teilten. Das Problem bei der bedingten Liebe ist, dass wir diese Maßstäbe, die als Kind an uns gelegt werden, verinnerlichen. Vielleicht erklimmen wir als Erwachsene die Karriereleiter nicht, weil wir Freude an unserer Arbeit haben und Sinn darin finden, sondern weil wir dauernd die Angst im Nacken haben, nicht zu genügen. Abstellen können wir solche Prägungen nicht. Aber wir können sie uns bewusst machen und sie hinterfragen.

Was können womöglich Eltern bei der Suche nach dem Glück von ihren Kindern lernen?

Stehen bleiben, sich Zeit nehmen und staunen: Kleine Kinder sind darin wahre Meister. Sich fragen, was wirklich wichtig ist und Sinn ergibt – Jugendliche können das häufig besser als Erwachsene.

Zum Schluss: Was macht Sie persönlich glücklich?

Meine Familie, vor allem die Zeit mit meinen Kindern. Und natürlich mein Beruf, der mir immer wieder Gelegenheit bietet, mit Menschen, die ich sehr schätze, Projekten nachzugehen, die mich interessieren und mir sinnvoll erscheinen – das ist ein Privileg, für das ich sehr häufig dankbar bin.

 

 

Zur Person

 

Fabian Grolimund ist Psychologe und Autor. Nach dem Studium hat er die Akademie für Lerncoaching gegründet, die er gemeinsam mit Stefanie Rietzler leitet. Er bietet Fortbildungen für Lehrkräfte und Seminare für Eltern an: www.mit-kindern-lernen.ch.

Lust auf Eurojackpot? Mitspielen können Sie in allen Lotto-Annahmestellen oder unter www.eurojackpot.de.

Über den Kolumnenautor

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Oliver Schönfeld

Was ist eigentlich Glück? Ist es ein subjektives Gefühl oder lässt sich Glück objektiv messen? Hat Glück etwas mit Geld zu tun, zum Beispiel mit einem Lotteriegewinn? Denken Menschen in anderen Ländern ähnlich? Dieser und ähnlichen Fragen geht der Kolumnist Oliver Schönfeld jede Woche an dieser Stelle nach. Dabei nimmt er auch die Eurojackpot-Welt unter die Lupe und berichtet hautnah über aktuelle Themen, Trends und Kuriositäten.

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Axel Weber

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