Das Glück aus der Bohne
Geahnt haben wir es schon immer – selbst im Halbschlaf, frühmorgens, auf dem Weg in die Küche. Doch jetzt ist es wissenschaftlich belegt: Der erste Kaffee des Tages macht nicht nur wach. Sondern auch glücklich!
Wer kennt es nicht, dieses Gefühl der Verlorenheit am frühen Morgen? Erst wenn die Kaffeemaschine vor sich hin zischt, blubbert und gurgelt, werden wir allmählich munterer. Ohne den starken schwarzen Schluck geht es eben nicht. Mit 163 Litern pro Jahr und Kopf ist Kaffee das liebste Getränk der Menschen in Deutschland – die Menge entspricht fast einer vollen Badewanne.
Glücksgefühle in der Tasse
Egal ob klassischer Filterkaffee, Espresso, Latte macchiato oder Coldbrew: Das Gebräu aus der Bohne kann uns wahre Glücksgefühle bescheren. Diese erfreuliche Erkenntnis haben wir Wissenschaftlern der Universität Bielefeld und der University of Warwick (Großbritannien) zu verdanken. Vor wenigen Tagen veröffentlichten sie ihre Studie in der Fachzeitschrift Scientific Reports. Resultat: Bereits eine Tasse reicht aus, damit wir Kaffeetrinker uns wacher und glücklicher fühlen. Selbst in der Tierwelt konnten die Forschenden diesen Effekt beobachten. So wählen einige Bienen- und Hummelarten gezielt den Nektar von Pflanzen mit Koffeingehalt aus.
Der Grund für den Glückskick liegt auf der Hand: Das Koffein im Kaffee sorgt dafür, dass in unserem Körper das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet wird. Bereits vor einigen Jahren fanden Forscher der Harvard School of Public Health (USA) heraus: Mit drei Tassen täglich reduzieren wir Stressgefühle und fühlen uns sogleich ausgeglichener.
Luxus pur: Die teuersten Kaffeesorten der Welt
Noch eine gute Nachricht: Diese Wirkung dürfte unabhängig vom Preis der Bohne eintreten. Wenn Sie sich allerdings zur Feier der Studie etwas Besonderes gönnen wollen, wäre vielleicht eine Tasse Kopi Luwak oder Black Ivory das Passende für Sie. Mit rund 1.000 Euro pro Kilo zählen beide Sorten zu den teuersten Kaffeespezialitäten der Welt. Besonderheit: Vor dem Rösten und Aufbrühen wandern die Bohnen zunächst durch den Verdauungstrakt von Schleichkatzen beziehungsweise von Elefanten – wohl bekomm’s!
Auf eine andere Tradition setzt das kleine feine Café „The Munch“ im japanischen Osaka. Hier gibt man den Kaffeebohnen – ähnlich wie bei einem guten Whisky – lange Zeit für die Reifung. Über 20 Jahre verbleibt der Kaffee in einem Fass und kann so seine spezielle Aromatik entfalten. Das hat seinen Preis: 100.000 Yen, umgerechnet 580 Euro. Pro Tasse, versteht sich!
Tagträume bei einem guten Kaffee
Da fehlt zum perfekten Koffein-Glück nur noch ein gut gefülltes Konto. Mit einem Millionengewinn im Eurojackpot könnten Sie entspannt die exklusivsten Kaffeeproduzenten der Welt besuchen – gut gelaunt, hellwach und mit bester Aussicht auf Nachschub. Die nächste Kaffeepause kommt bestimmt. Und damit der ideale Moment für so einen kleinen Tagtraum.
Über den Kolumnenautor
Oliver Schönfeld
Was ist eigentlich Glück? Ist es ein subjektives Gefühl oder lässt sich Glück objektiv messen? Hat Glück etwas mit Geld zu tun, zum Beispiel mit einem Lotteriegewinn? Denken Menschen in anderen Ländern ähnlich? Dieser und ähnlichen Fragen geht der Kolumnist Oliver Schönfeld jede Woche an dieser Stelle nach. Dabei nimmt er auch die Eurojackpot-Welt unter die Lupe und berichtet hautnah über aktuelle Themen, Trends und Kuriositäten.