Bargeld lacht – solange es sicher aufbewahrt wird
Unter dem Kopfkissen, in einer Blumenvase, ganz simpel auf einem Sparkonto: Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir unser Geld aufbewahren können. Aber ausgerechnet in einem Heizkessel? Das kann nicht gutgehen, wie ein Geschehen aus Soest beweist.
Geld ist nun einmal mit vielen Emotionen verbunden. Längst nicht jeder will daher sein Erspartes einer Bank anvertrauen, sondern bewacht es lieber selbstständig. Erstaunlich: Laut einer aktuellen Umfrage horten vier von zehn Bundesbürgern größere Mengen Bares im eigenen Haushalt. Sicherheit hin oder her, mit dem finanziellen Polster können augenscheinlich viele besser schlafen.
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass sich die Geldbündel nicht einfach auf dem Küchentisch stapeln. Bei der Suche nach dem besten und originellsten Versteck beweisen wir Deutsche einiges an Kreativität: Kleiderschrank und Regale, der Nachttisch oder sogar Kaffeedosen zählen zu den zehn beliebtesten Bargeld-Depots. Die Heizung hingegen hat es nicht auf eine Top-Platzierung geschafft – und das aus gutem Grund.
Unglaubliches Pech mit seinem Geldversteck hatte ein Mann aus Soest. Da er Banken nicht vertraut, hat der Inhaber einer Autowerkstatt sein Erspartes über Jahre daheim gesammelt und in einem – stillgelegten – Heizkessel deponiert. Gut 540.000 Euro kamen dort mit der Zeit zusammen. Ein Freund, der den Kfz-Meister während des Weihnachtsurlaubs vertrat, wusste nichts von dem Geldversteck, nahm die Heizung wieder in Betrieb und verwandelte kurzerhand eine halbe Million in ein Häufchen Asche. Naheliegenderweise ist die Freundschaft nun vorbei. Der Werkstattbesitzer wollte sein Erspartes noch vor Gericht zurückklagen – scheiterte damit aber vor wenigen Tagen am Landgericht Arnsberg.
Glück und Pech liegen oft erschreckend eng beieinander. Zumindest zeigt die Geschichte eines: Größere Summe sind auf einem Konto vielleicht doch sicherer aufgehoben. Für die 39 Millionen Euro, die am Freitag im Eurojackpot warten, würden Sie auch nicht so schnell ein passendes Versteck finden. Selbst bei 100-Euro-Scheinen sprechen wir bei dieser Summe über ein Gewicht von fast 400 Kilogramm und einen Stapel, der 39 Meter hoch ist. Das passt unter keine Matratze – und schon gar nicht in eine Kaffeedose!
Über den Kolumnenautor
Oliver Schönfeld
Was ist eigentlich Glück? Ist es ein subjektives Gefühl oder lässt sich Glück objektiv messen? Hat Glück etwas mit Geld zu tun, zum Beispiel mit einem Lotteriegewinn? Denken Menschen in anderen Ländern ähnlich? Dieser und ähnlichen Fragen geht der Kolumnist Oliver Schönfeld jede Woche an dieser Stelle nach. Dabei nimmt er auch die Eurojackpot-Welt unter die Lupe und berichtet hautnah über aktuelle Themen, Trends und Kuriositäten.